Mittwoch, 22. Mai 2013
Praxisbericht zum Einsatz von Linux rtpreempt im industriellen Umfeld
von Michael Hamal (Institut Dr. Foerster)
Wednesday, 22.05.2013, New York III, 16:45-17:30 Uhr
Halbzeuge sind vorproduzierte Metallwerkstoffe. Die Division TS des Institut Dr. Foerster entwickelt Geräte zur zerstörungsfreien Materialprüfung von diesen Elementen. Sie werden direkt in den Produktionsprozess im Stahlwerk eingebracht und finden Fehler auf der Oberfläche sowie im Material der Halbzeuge.
Zum Einsatz kommen unter anderem Verfahren wie Streufluß oder Wirbelstrom. Solche Systeme bestehen üblicherweise aus einer Vielzahl von verteilten Sensoren. Ein zentraler Rechner sammelt ihre Daten, bewertet sie und ordnet sie einer bestimmten Stelle auf dem Material zu. Alle Fehlstellen auf dem Material werden mit Liniengeschwindigkeit verfolgt und können zu einem späteren Zeitpunkt mit Sprühpistolen markiert oder beispielsweise mit Sägen automatisch herausgesägt werden. Materialgeschwindigkeiten von bis zu 30 m/s sind keine Seltenheit.
In diesem schwierigen Umfeld übernimmt ein Industrie-PC mit Linux rtpreemt das Einsammeln der Sensorergebnisse, deren Zuordnung auf das Material, die Bewertung der Daten und das Verfolgen der Fehlstellen bis zur Markier- oder Sägeposition sowie die Speicherung der Prüfergebnisse.
In diesem Vortrag wird die beschriebene Applikation erläutert, auf Software-Ebene in Prozesse und Threads zerlegt und gezeigt, wie das Konzept mit Linux rtpreempt aussehen könnte. Mit Hilfe von Histogrammen über die Ausführungszeiten der höchstprioren Tasks wird das Konzept abgesichert.
Über den Autor Michael Hamal:
Bis 2000 Studium der Elektrotechnik an der FH Weingarten.
Bis 2008 als Softwareentwickler Embedded Systems bei der Krones AG in Neutraubling.
Seit 2008 als Senior Softwareentwickler Embedded Systems und Echtzeitbetriebssysteme im Institut Dr. Foerster in Reutlingen.