LinuxTag 2009: Europas bedeutendster Treffpunkt für Open Source in Berlin eröffnet

24.06.2009 15:03
Wolfgang Wagner

Erstmals über 300 Einzelveranstaltungen – Mehr als 10.000 Besucher aus aller Welt erwartet

E R Ö F F N U N G S B E R I C H T

Berlin, 24. Juni 2009 – Europas bedeutendster Treffpunkt für Linux und Open Source hat am Mittwoch auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm seine Tore geöffnet. Vier Tage lang lädt der LinuxTag 2009 Entwickler, Anwender und Interessenten zu mehr als 300 Einzel-veranstaltungen ein – vom hochkarätig besetzten Vortragsprogramm, über den Business- und Behördenkongress bis zu Workshops und Tutorien. In der Ausstellung präsentieren insgesamt 69 Unternehmen und 66 freie Projekte neue Hard- und Softwarelösungen sowie innovative Dienstleistungen. Die Veranstalter von LinuxTag e.V. und Messe Berlin erwarten erneut mehr als 10.000 Besucher aus aller Welt.

Oliver Zendel, 1. Vorsitzender des LinuxTag e.V.: “In Zeiten der wirtschaftlichen Krise zeigt der LinuxTag 2009 Chancen für einen modernen IT-Einsatz auf. Kommerzielle Aussteller und Freie Projekte demonstrieren in Berlin eindrucksvoll, dass der Open-Source-Gedanke auch in der Praxis funktioniert.“

Vortragsprogramm so umfangreich und vielfältig wie noch nie

Das Vortragsprogramm des 15. LinuxTag ist so umfangreich wie noch nie: Die Vorträge laufen erstmals alle vier Tage über sieben parallele Tracks. Die Liste der Speaker liest sich wie ein Who's Who der internationalen Open-Source-Szene. Beim LinuxTag 2009 sind unter anderem Matthias Ettrich (Nokia), Glibc-Maintainer Ulrich Drepper (Red Hat) und Linux-Bestseller-Autor Michael Kofler als Keynotespeaker dabei. Sprecher aus insgesamt 23 Ländern geben auf dem LinuxTag 2009 ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter.

Ein Vergleich mit den Vorträgen der Vorjahre macht deutlich: Die Themen für Systemverwalter wurden überdurchschnittlich ausgebaut. Damit reagierten die Veranstalter auf Wünsche der Besucher, mehr unmittelbar Verwertbares anzubieten. Tracks zu Speichernetzen, Hochverfügbarkeit, Systemmanagement und Virtualisierung unterstreichen dies.

Einen großen Platz nehmen Berichte von Anwendern ein, die Entwicklungsprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern durchgeführt haben. So gibt es Reports über den Einsatz des OLPC-Projektes in Afghanistan und Uruguay. Spannend außerdem ein Beitrag der Free Software Foundation aus Afrika (FOSSFA), in dem von den Erfolgen und Schwierigkeiten auf dem afrikanischen Kontinent berichtet wird. Außerdem im Programm: Neues zu Softwarepatenten, Überlegungen zur Datenspeicherung sowie Online-Wahlen.

Fallstudien zur Migration auf offene Software

Um den praktischen Einsatz quelloffener Software in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen geht es auf dem Business- und Behördenkongress, der am 24. und 25. Juni im Rahmen des LinuxTag stattfindet. Im Fokus stehen Migrationen, Fallstudien und Erfahrungsberichte sowie die Abbildung von Businessprozessen mit Linux. Damit wendet sich der Business- und Behördenkongress an Entscheider und Strategen. In zwei parallelen Vortragsreihen berichten insgesamt 34 Anwender, Systemintegratoren und Hersteller über ihre Erfahrungen mit Freier Software.

Bühne für Innovationen aus Unternehmen und Projekten

Die Besucher der Ausstellung des LinuxTag dürfen sich sowohl auf zahlreiche Produkt-Premieren freuen als auch hinter die Kulissen künftiger Entwicklungen blicken. Unter den zahlreichen Neuerungen finden sich Sicherheitspakete für mobile Anwender (GeNUCard von GeNUA), eine Software-Suite für netzwerkweite Sicherheitsprüfungen (Open Vulnerability Assessment System) und offene Linux-Smartphones (ROAD handyPC). Darüber hinaus erwarten die Besucher neue Versionen bekannter Infrastrukturlösungen wie das Desktop-Management System opsi 3.4, E-Mail-Appliances von Sendmail oder Exceed onDemand 7®  von der Open Text Connectivity Solutions Group, mit der sich Unix-Applikationen auf Windows- und Linux-Workstations nutzen lassen. Basierend auf MPEG4, dem kommenden Standard zur Kompression von Audiodaten, entwickelt das französische Start-Up VisionR neue und interaktive Mehrwertdienste für Internetradios.

Open Source in den Farben der Trikolore

So groß wie noch nie ist die französische Präsenz auf dem diesjährigen LinuxTag. 14 Open-Source-Anbieter aus Frankreich zeigen ihr Produkt- und Dienstleistungsspektrum in den Messehallen unter dem Funkturm. Neben etablierten Unternehmen wie Linagora und Talend präsentiert sich eine Reihe junger und innovativer Unternehmen zum ersten Mal auf dem LinuxTag. Frankreich gehört weltweit zu den Vorreitern bei der Anwendung freier Software im öffentlichen Dienst. Unterstützt wird die Open-Source-Industrie dieses Landes durch eine starke Nachfrage öffentlicher Einrichtungen wie Gendarmerien und Ministerien, des Rathauses von Paris oder des Parlaments.

Weiterbildung groß geschrieben

Europas größter Event für Linux und freie Software wartet auch in diesem Jahr mit Top-Angeboten für Weiterbildung und Karriere auf. Die Tutorien, Repetitorien und Prüfungen richten sich an heutige und künftige Linux- und Open-Source-Entwickler sowie Administratoren. Für Qualität und Ausgewogenheit dieser Angebote bürgen die German Unix User Group (GUUG) und das Linux Professional Institute (LPI) als Partner dieses wichtigen Bereichs der Veranstaltung.

„Live-Attacken“ beim Hacking Contest

Der Internationale LinuxTag-Hacking Contest gehört traditionell zu den Highlights des Veranstaltungsmarathons. Am 26. Juni startet 15 Uhr ein Wettbewerb zwischen mehreren Teams, die ein Freies Betriebssystem gegen Angriffe absichern und härten. Anschließend muss sich dieses System bewähren und einem Angriff standhalten. Sowohl die Vorbereitung der Angriffe, die Härtungsphase und das finale Vorführen übriggebliebener Exploits führen die teilnehmenden Teams live auf der Bühne vor.

Bundesaußenminister Schirmherr des LinuxTag 2009

Schirmherr des LinuxTag 2009 ist Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier. Wie bereits im Vorjahr unterstreicht er damit die Bedeutung dieser Technologie für den Innovationsstandort Deutschland und den deutschen und europäischen Mittelstand. Auch deshalb wurde unter der Ägide des Bundesaußenministers die IT-Strategie des Auswärtigen Amts konsequent in Richtung Open Source und Linux entwickelt.

Über den LinuxTag

Der LinuxTag 2009 findet vom 24. bis 27. Juni auf dem Berliner Messegelände statt. Zu Europas führendem Event für Linux und freie Software werden mehr als 10.000 Besucher aus aller Welt erwartet. Die viertägige Veranstaltung bietet Top-Aktuelles für professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler, Einsteiger und die Community. Neben dem freien Vortragsprogramm und dem Business- und Behördenkongress speziell für Unternehmen und öffentliche Institutionen umfasst der LinuxTag traditionell auch eine Ausstellung mit Projekten und Unternehmen aus dem Open-Source-Umfeld. Der Verein LinuxTag e.V. ist der ideelle Ausrichter der Veranstaltung und führt sie gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH durch. Mehr auf www.linuxtag.org


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