Kluge Köpfe und intelligente Lösungen bis zum Mond: Das Vortragsprogramm des LinuxTag 2011 ist online

30.03.2011 15:00

Trends und Köpfe: Internationale Keynote-Speaker auf dem LinuxTag - Kritisch und praxisnah: Clouds und Virtualisierung im Unternehmen - Technik und harte Fakten für Administratoren und Entwickler: Von Apache 2.4 bis zum Pandabord Berlin, 30. März 2011 - Der LinuxTag, der vom 11. bis 14. Mai auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm stattfindet, erwartet namhafte Experten der Linux und Open Source-Szene aus aller Welt.

Das freie Vortragsprogramm des LinuxTag 2011 unterstreicht seinen Anspruch, die führende Konferenz zu Linux und Open Source in Europa zu sein. Seit heute listet die Webseite des LinuxTag e.V. bereits über 200 Vorträge und Workshops.

Das neunköpfige, ehrenamtlich arbeitende Programmkomitee des LinuxTag hat aus hunderten von Vorschlägen Vorträge ausgewählt, die 25 Hauptthemen zugeordnet sind, darunter Open Source im Data Center, beim Cloud Management, im Rahmen von ITSM sowie bei Unternehmensapplikationen. Techniker und Systemverwalter finden neuste Informationen in den Tracks zu Security, IPv6, Datenbanken und Virtualisierung. Programmierer und Entwickler informieren sich zu den Themen Java, Software Development und über Webframeworks sowie -applikationen. Wer neu in der Linux-Welt ist oder das Betriebssystem als Anwender nutzt, erfährt viel Neues zu Distributionen, Desktops und zur produktiven Arbeit mit der Shell.

Nils Magnus, Director LinuxTag e.V.: "Wir freuen uns, dass immer hochwertigere Vortragsthemen eingereicht werden. Unsere Referenten schlagen sowohl Themen vor, die die Besucher des LinuxTag direkt umsetzen können und die über Neuheiten aus der Szene berichten. Wir können mit dem LinuxTag dem interessierten Publikum verständlich Grundlagenwissen für den praktischen Einsatz, Themen aus der aktuellen Forschung sowie Ausblicke auf kommende Technologien präsentieren."

Höhepunkte: Mit Open Source auf den Mond

Petra Kuhfuß, Projektleiterin des LinuxTag, über die interessante Bandbreite des Vortragsprogramms: "An allen vier Messetagen verfolgen unsere Besucher spannende Vorträge von kompetenten Referenten, beispielsweise über die neusten wissenschaftlichen Entwicklungen von Landungsmissionen auf den Mond: Google hat den Wettbewerb Lunar X-Prize ausgelobt, bei dem Teams ein unbemanntes Fahrzeug zum Erdtrabanten schicken sollen. Auf dem LinuxTag stellen zwei dieser Teams ihre wissenschaftlichen Projekte vor." Robert Böhme, wissenschaftliches Teammitglied des Part-Time Scientest, das am Google Lunar X-Prize teilnimmt, berichtet in seinem Vortrag "QNX als Echtzeit OS für embledded Hardware", wie weit das Projekt der 70 Wissenschaftler und Ingenieure aus aller Welt vorangeschritten ist. Das internationale Projektteam möchte bis Ende 2012 erfolgreich einen Rover auf den Himmelskörper bringen und von dort Bilder live auf die Erde senden. Auch die Mitglieder von „c-base open moon“ nehmen am Google Lunar X-Prize teil. Marten Suhr stellt den Ansatz seiner Mitstreiter vor, die mit mit Hilfe von Open Source ihren Mond-Rover c-rove 500 Meter auf dem Planeten zurücklegen lassen möchten. Suhr arbeitet am 3D-Konzept und an der CAD-Konstruktion.

Trends und Köpfe: Internationale Keynote-Speaker

Die Liste der Redner des LinuxTag 2011 führt Wim Coekaerts an, Oracles Vice President of Linux Engineering. In seiner Keynote beleuchtet er die Weiterentwicklung von Oracle VM VirtualBox 4.0 als plattformübergreifende Virtualisierungssoftware unter Open-Source-Lizenz. Mit VirtualBox betreiben Anwender parallel mehrere Gast-Betriebssysteme auf Desktop- oder mobilen Rechnern, um sie flexibler nutzen oder höher auslasten zu können. VirtualBox läuft auf einer Vielzahl von Host-Betriebssystemen, darunter allen gängigen Linux-Varianten sowie Windows, Mac OS X und Oracle Solaris. Bradley M. Kuhn ist Executive Director der Software Feedom Conservancy, Heimat für FLOSS-Projekte (Free, Libre and Open Source Software). Der Experte aus den USA gibt auf diesem Track einen Überblick über FLOSS und zeigt wegweisende Perspektiven auf. Steve Coast, der Gründer des freien Kartographie-Projekts OpenStreetMap, berichtet über die Ursprünge von Open Street Map und dessen Entwicklung.Kritisch und praxisnah: Clouds und Virtualisierung im Unternehmen
 
Die IT-Branche diskutiert allgegenwärtig über Clouds: Trotz ihren vielen Vorteilen in Hinblick auf Skalierung und effizienter Ressourcennutzung, zögern manche IT-Verantwortlichen jedoch noch mit der Verlagerung von unternehmenskritischen Daten und Prozessen. Peter H. Ganten, Gründer und Geschäftsführer der Univention GmbH, gibt einen Überblick über die Hemmnisse für eine breite Adaption von Clouds, stellt Paradigmen von Behörden und Unternehmen vor und referiert über die grundsätzliche Bedeutung von Open Source Software. Außerdem geht es darum, wie Anwender Cloud Computing mit Open Source als Entwicklungs-modell optimal nutzen und welche Möglichkeiten sich  beim parallelen Einsatz ergeben können.
Den Bedarf an schnell verfügbarer und individuell anpassbarer Rechnerleistung decken Administratoren durch Virtualisierungs-lösungen ab. Da es jedoch so viele unterschiedliche Einsatzszenarien gibt, beleuchten mehrere Vorträge das Thema näher: Feargal Mac Conuladh führt beispielsweise vor, wie die hauseigenen Linux-Systeme KVM und Qemu auch Desktops vereinheitlichen. Virtualisierungsexperte Gerd Hoffmann stellt das dazu passende Protokoll SPICE vor.
Inwiefern Open Source als unternehmenstaugliche Alternative gilt, untersucht Michael Kienle, Geschäftsführer der it-novum GmbH und Vorstandsmitglieds der Open Source Business Foundation. Er verdeutlicht anhand vieler Fallbeispiele, wie sich Geschäftsprozesse mit SAP ERP und Open Source umsetzen lassen.
Der Vorstandsvorsitzende des Linux Solution Group e.V., Dr. Karl-Heinz Strassemeyer, verspricht mit dem Thema seines Vortrages "Kluge Köpfe - intelligente Lösungen" erneut dem Erfolg der Szene Nachhall zu verleihen. Wie gewohnt witzig und spritzig wird es dann unter anderem in seinem Vortrag heißen: "In Zukunft wird der Computer zum intelligenten Partner des Anwenders, dann ist er besser klug".

Technik und harte Fakten für Admins und Entwickler: Von Apache 2.4 bis zum Pandabord

Für Systemverwalter und Admininstratoren führt der LinuxTag ein neues Format ein, die Admin Updates: der Besucher erhält Neuigkeiten über Basispakete wie Postfix 2.8, Samba 4, MySQL 5.5 oder Apache 2.4. Die Vorträge konzentrieren sich auf Änderungen und neue Features. Begleitend dazu erläutert der Track Admin Best Practises, wie Anwender mit Linux wichtige Aufgaben, wie etwa die Fehlersuche oder das Nagios-Monitoring im Unternehmen zuverlässig organisieren können.
Wer eigene Multimedia-Geräte aufbauen möchte, erfährt von Koen Kooi, wie er die Video-Hardwarebeschleunigung auf einem Experimentierboard mit sparsamem OMAP-4-Prozessor in Szene setzt kann. Sein Kollege Nipuna Gunasekera von Texas Instruments führt insgesamt in das Pandaboard ein und verschenkt Geräte an
ideenreiche Besucher. Der vierte Vortragstag Samstag, 14. Mai, steht im Zeichen praktischer Eigenentwicklungen: Jörg Pleumann heizt seine Modelleisenbahn nicht mit Dampf, er steuert sie mit selbst entwickelter Linux-Software. Eine besondere Show verspricht Hector Martin, denn seine Software kontrolliert einen Laserprojektor. Damit zeichnet er unter anderem Figuren in die Luft.

Volles Spektrum an Linux-Themen

Mehr als 140 weitere Speaker beleuchten die inneren Zusammen-hänge der Open-Source-Bewegung, wägen Geschäftsmodelle ab und berichten, wie Unternehmen oder Entwickler ein erfolgreiches Projekt führen. Zu den Themen des freien Vortragsprogramms gehören außerdem langjährige Standards wie der Security-Track und ein ganzer Tag zur Kernel-Entwicklung, mit dem auf dem LinuxTag erfundenen „Kernel Kwestioning“, auf dem Kernel-Entwickler Fragen aus dem Publikum beantworten werden. Ein Hacking-Contest und Distro-Battle runden das Programm ab.

Über den LinuxTag

Der LinuxTag ist Europas führende Fachmesse und Konferenz zu Themen rund um Open Source Linux und freier Software. Die viertägige Veranstaltung findet seit 1996 statt, seit 2007 jährlich auf dem Berliner Messegelände. Sie bietet Aktuelles für professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler, Einsteiger und die Community. Neben dem freien Vortragsprogramm und dem Business- und Behördenkongress speziell für Unternehmen und öffentliche Institutionen umfasst der LinuxTag traditionell eine Ausstellung mit Projekten und Unternehmen aus dem Open-Source-Umfeld. Der Verein LinuxTag e.V. ist der ideelle Ausrichter der Veranstaltung und führt sie gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH durch. Mehr Informationen unter: www.linuxtag.org


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