Vortrag "You can make the kernel better", Samstag, 14.05.2011, Raum London, 11 - 11.30 Uhr: Not everyone is interested in becoming a kernel-developer being able to write device drivers from scratch. Yet, there are a number of people who would like to help the kernel development "just a little bit". And this is possible. My presentation will tell people how to improve the kernel, up to creating a proper kernel patch. Zu Wolframs Vortrag
Backstage mit Wolfram
Wolfram, wie weit bist Du denn bei den "1000 Projekten, zu denen ich was beigetragen haben will", wie Du in Deiner Speaker-Bio schreibst?
Nun ja, in Zahlen ausgedrückt bin ich noch nicht sehr weit - irgendwas unteres zweistelliges. Das 'Problem' ist, dass ich mich so schlecht von Projekten à la Kernel und WINE wieder losreißen kann, und die kosten Zeit :) Aber ab und zu bekommen auch andere Projekte nach wie vor einen Bugfix; es geht zwar nicht so schnell wie gedacht, aber ich hab ja hoffentlich noch Zeit.
Welche Erfahrung machst Du damit, Leuten aus der nichttechnischen Welt zu erklären, dass Du beruflich mit dem Linux-Kernel arbeitest?
Unterschiedlich. Ein Teil blockt schon ab, sobald das Wort 'Computer' fällt, dann ist ein Themenwechsel meist das beste. Ansonsten versuche ich allgemein den Aspekt von gemeinschaftlich erarbeitetem und freiem Wissen hervorzuheben. Das ist für viele vorstellbar und wird meist positiv gesehen; darüber kann man dann gut sprechen.
Von Kernelfragen und dem ganzen restlichen Techiversum einmal abgesehen - welcher Teil des Lebens interessiert Dich, was findest Du faszinierend?
Ökologie - wie kann ich gut leben, ohne es Anderen/Späteren zu verhindern
Essen - ganz wichtig für Lebensqualität :)
Japan - Land/Kultur/Sprache aufgrund ihrer Andersartigkeit
Du bist Kerneldeveloper bei Pengutronix, einem Softwareunternehmen für eingebettetes Linux im industriellen Bereich. Wenn man sich darunter auch etwas Genaueres vorstellen möchte: Wie sieht ein typischer "Wolfram-Tag" aus?
- allen im Büro 'Moin' sagen
- Mails lesen/überfliegen (inklusive Listen wie lkml/alkml... sind das ca. 2000 am Tag)
- mit Kollegen über aktuelle Entwicklungen schnacken
- Hardware aufbauen, I2C-Treiber für einen ganz neuen System On Chip (SoC) schreiben
- Anruf annehmen: extrem dringendes Problem bei $KUNDE kurz vor Auslieferung des Produkts
- Welt retten
- Mittag machen (Freitags ist Pizza-Tag!)
- I2C-Treiber weiterschreiben
- zwischendrin auch mal Mails schreiben, Patche reviewen
- ggf. Kollegen helfen (oder helfen lassen), Projekte abschätzen
- Treiber auf die Mailingliste posten zwecks Review
- ab nach Hause
- (abends noch mal Mail lesen, könnt ja was passiert sein ;))
Was hat Dich bewogen, auf dem LinuxTag 2011 einen Vortrag zu geben?
Man erreicht dort gut private Nutzer des Kernels, nicht nur kommerzielle. Ihre Beteiligung am Kernel ist mir sehr wichtig.
Wolframs Steckbrief
Wohnort: Hildesheim
Lieblings-Programmiersprache(n): Die, die das Problem am effektivsten löst
Lieblings-FOSS-Betriebssystem-Derivat(e): Debian
Ein Tag ist für mich perfekt, wenn ...
... ich mir keine Sorgen mache.
Mir verdirbt so richtig die Laune ...
... leider vieles; die Nachrichten sind oft voll davon.
Jemand fragt mich, worum es bei FOSS und Linux eigentlich geht. Meine Antwort in 3 Sätzen:
Das hängt stark von meinem Gegenüber ab. Jeder hat ja so sein Spezialgebiet und da findet man meistens einen Anknüpfungspunkt, der das dann leicht greifbar macht.