In der Wolke und „eingebettet“ – Siegeszug der freien Software hält an

27.05.2013 09:34

• 19. LinuxTag in Berlin beendet • Community aus Entwicklern und Anwendern bleibt eine treibende Kraft des Erfolgsmodells Open Source • Gelungene Premiere für Partnerveranstaltungen Open-IT Summit und OpenStack Day

ABSCHLUSSMELDUNG

Berlin, 25. Mai 2013 – Hochkarätige Keynote-Speaker, Marktführer und kreative Projektteams in der Ausstellung und mehreren tausend Besucher – der LinuxTag hat seine Stellung als Europas führende Konferenz und Fachmesse zu Linux und Open Source Software auch 2013 unterstrichen.

Während der vier Veranstaltungstage auf dem Berliner Messegelände wurde deutlich, dass die Community aus Entwicklern und Anwendern eine treibende Kraft des Erfolgsmodells Open Source bleibt. Ein Beispiel dafür lieferte Kernel-Entwickler Matthew Garrett in seiner Keynote zum Thema UEFI und Secure Boot. „Diese Technik könnte Benutzer aussperren, gerade kleinere Distributionen wären davon betroffen. Was das angeht, mag ich kein UEFI“, erklärte er im Anschluss im Kernel-Kwestioning, einer Diskussionsrunde mit acht weiteren Kernel-Entwicklern. Garrett hat den Linux-Code maßgeblich entwickelt, der Linux auch auf modernen Computern starten lässt.

Auch Benjamin Mako Hill, Forscher am Massachusetts Institute of Technology, rief die Teilnehmer dazu auf, sogenannte Antifeatures nicht hinzunehmen, bei denen Hersteller Restriktionen in Geräte einbauen, um so eigenen Interessen durchzusetzen, Gelder zu kassieren oder die eigene Marktstellung vermeintlich zu schützen. Als Beispiele nannte er Digitalkameras, die kein RAW-Format speichern, obwohl die Funktion eingebaut ist. „Wir wollen keine Features, die Freiheiten einschränken“, formulierte er die Forderung der Anwender.

„Das faire Miteinander aller Beteiligten im Open-Source-Umfeld ist für uns immer oberstes Anliegen“, fasst Nils Magnus, Director LinuxTag e.V., das Ziel der Veranstaltung zusammen. „Daher haben wir auch die Wünsche von Partnern wie der Open Source Business Alliance und der Open Stack Foundation angenommen und eigenständige Partnerveranstaltungen integriert. Wir haben außerdem die Wege zwischen den von uns organisierten Vorträgen und Workshops sowie den ausstellenden Projekten und Anbietern verkürzt. Das kam bei den Besuchern sehr gut an.“

Das Programm des LinuxTag und der beiden Partnerevents umfasste insgesamt rund 200 Einzelveranstaltungen. In den Hallen 7.1 und 6.3 präsentierten sich 46 kommerzielle Aussteller und 70 Freie Projekte. Besonders großen Zuspruch fanden Vorträge zum Konfigurationsmanagement mit Puppet von Thomas Gelf, von Ralph Angenendt zur agilen Systemadministration und die Vorstellung der Programmiersprache GO von Robert Clausecker. Gut gebucht war auch der OpenStack Day, den Jonathan Bryce, Executive Director der OpenStack Foundation, eröffnete.

Die 205 Speaker des LinuxTag 2013 reisten aus 17 Ländern an. Bisher haben mehr als 2.700 Experten aus aller Welt mit ihren Vorträgen zum Erfolg dieses Branchentreffs beigetragen.

 

Zufriedene Aussteller und Kongressteilnehmer

„Der LinuxTag verlief für uns wieder besonders positiv“, bilanziert Werner Fischer, Manager Research & Developmemt, Thomas-Krenn.AG. „Wir hatten sehr gute Kontakte, sowohl zu den Open Source-Projekten als auch zu unseren Kunden. Wichtige Aspekte unseres diesjährigen Messeauftritts waren Diskussionen über zukünftige Trends und die Fachkräftesuche. Unsere beiden Vorträge zu SSD-Performance und LXC-Virtualisierung stießen auf große Resonanz.“

Henrik Teichmann, Programmierer Dedicated Server, STRATO AG, ist „sehr zufrieden“ mit dem Messeverlauf. „Wir haben den LinuxTag genutzt, um Entwickler zu finden und die Resonanz war wirklich gut. Es gab viele Berufserfahrene, die sich für STRATO als Arbeitgeber interessierten, aber auch viele Studenten. Wir hatten sogar zahlreiche Schüler am Stand, die einen Ausbildungsplatz suchen."

Den ersten OpenStackDay für die DACH-Region hatte die hastexo Professional Services GmbH (Österreich) organisiert. Geschäftsführer Florian Haas: „Berlin bildete den Auftakt von mehreren OpenStack Days in Europa. Mit rund 150 Anmeldungen und letztlich mehr als 200 Teilnehmern sind wir sehr zufrieden. Im amerikanischen IT-Umfeld ist OpenStack bereits eine Größe. Deshalb hatten wir auch Referenten aus New York, Seattle und Texas. Ganz offensichtlich nimmt der OpenStack-Zug jetzt auch in Europa Fahrt auf. Neben den Vorträgen waren die Gespräche mit Unternehmen wichtig wie Telekom, SUSE und Netways wichtig, die bereits mit OpenStack arbeiten.“

Martin Bayer, Mitglied der Document Foundation, bezeichnet den LinuxTag als „eine sehr hochwertige Veranstaltung“. „Das betrifft sowohl die Ausstellung wie auch das Vortragsprogramm. Die Besucher schätzen, dass ihnen hier für ihre technischen Fragen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen.“

Torsten Franz, Mitglied des Ubuntu Deutschland e.V., meint: „Das Interesse der Besucher war wieder sehr groß und es wurden mehr Fachfragen gestellt. Der LinuxTag war diesmal kompakter als im Vorjahr. Die Business-Anbieter des Open-IT Summit könnten allerdings näher am LinuxTag sein.“

Christian Heldwein, Vorstand, ProtoSoft AG: „Wir sind zum ersten Mal auf dem LinuxTag und mit dem Messeverlauf zufrieden. Unser Firmen-Fokus liegt auf Business-Kunden und wir hatten in dieser Beziehung einige interessante Kontakte. Unsere Partnertage mit IBM, arkeia und SUSE waren ein voller Erfolg. Wir haben vor, im nächsten Jahr wiederzukommen.“

 

Vorträge von Webentwicklung bis Embedded-Linux

Themenschwerpunkte des Konferenzprogramms waren mobile und performante Webentwicklung, Embedded-Linux für industrielle Anwendungen, Enterprise Storage wie Continuous Integration und Konfigurationsverwaltung sowie Open Source in der Cloud. Darüber hinaus wurden mehr als 20 Workshops angeboten.

Für die professionelle Weiterbildung gab es neben Fachvorträgen unter anderem thematisch fokussierte Tutorien und Zertifizierungen. Die weltweit führende Linux-Zertifizierungsorganisation LPI nahm in Berlin insgesamt 90 Prüfungen ab. Sonderveranstaltungen wie der Hacking-Contest, das Kernel-Kwestioning mit vielen anwesenden Linux-Entwicklern und Key-Signing-Partys komplettierten das umfangreiche und anspruchsvolle Programm.

Der 19. LinuxTag wurde von namhaften Sponsoren unterstützt. Dazu gehörten als Platin-Sponsor Kaspersky Lab und als Community-Sponsoren Billiger.de, Fedora, Getdigital, Immobilienscout, Kernel Concepts, Nokia, Tarent und Univention.

 

Über den LinuxTag

Der LinuxTag ist Europas führende Fachmesse und Konferenz zu Themen rund um Open Source Linux und freier Software. Die viertägige Veranstaltung findet seit 1996 statt, seit 2007 jährlich auf dem Berliner Messegelände. Sie bietet Aktuelles für professionelle Benutzer, Entscheider, Entwickler, Einsteiger und die Community. Neben dem freien Vortragsprogramm und dem Business- und Behördenkongress speziell für Unternehmen und öffentliche Institutionen umfasst der LinuxTag traditionell eine Ausstellung mit Projekten und Unternehmen aus dem Open-Source-Umfeld. Der Verein LinuxTag e.V. ist der ideelle Ausrichter der Veranstaltung und führt sie gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH durch. Mehr unter http://www.linuxtag.org/.

 

Der nächste LinuxTag findet vom 25. bis 28. Juni 2014 in Berlin statt.


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